Die Top 10 Bassisten der Rockmusik
Das Dasein als Basser ist ein eigenartiges: unverzichtbar, unglamourös, unbekannt. Wer war nochmal Clifford Williams*? Aber wie viele legendäre Gitarristen gibt es - Rolling Stone kennt 100. Wieviele gerühmte Bassisten? Dazu führt das Branchenmagazin nicht einmal eine Liste. Wir schon. Deswegen das ultimative Who-is-who der Vier Saiten: was die so ausgezeichneten so besonders macht, und was man von ihnen lernen kann.
Bassspielen steht im Ruf, simpel zu sein. Vier Saiten, immer nur eine gleichzeitig. Was ist daran so kompliziert? Der Bass ist folglich das perfekte Instrument für Punk, und Punk ist der perfekte Einstieg für Anfänger. Der Beweis? Punk-Legende Sid Vicious, der Weltruhm fast ohne jedes technische Wissen erringen konnte. Zugegeben, er bekam Schützenhilfe von Nummer 10 dieser Liste. Vicious hat sich seine Aufnahme in die Liste als Zeichen für die größte Stärke des Basses erschlichen: kein anderes Instrument bringt einen so schnell als Rockmusiker auf die Bühne. Aber das ist natürlich nur der glorreiche Anfang - die folgenden Meister haben Jahrzehntelang an ihrer Kunst gefeilt.
1) Der Punk - Sid Vicious
Bassspielen steht im Ruf, simpel zu sein. Vier Saiten, immer nur eine gleichzeitig. Was ist daran so kompliziert? Der Bass ist folglich das perfekte Instrument für Punk, und Punk ist der perfekte Einstieg für Anfänger. Der Beweis? Punk-Legende Sid Vicious, der Weltruhm fast ohne jedes technische Wissen erringen konnte. Zugegeben, er bekam Schützenhilfe von Nummer 10 dieser Liste. Vicious hat sich seine Aufnahme in die Liste als Zeichen für die größte Stärke des Basses erschlichen: kein anderes Instrument bringt einen so schnell als Rockmusiker auf die Bühne. Aber das ist natürlich nur der glorreiche Anfang - die folgenden Meister haben Jahrzehntelang an ihrer Kunst gefeilt.
2) Der Show-Businessman: Joey DeMaio
Es gäbe eine ganze Reihe von Adjektiven, mit denen man Manowar beschreiben könnte. Eines gehört ganz sicher nicht dazu: ernstzunehmen. Mehr Kitsch und Pathos als ihn die vier US-Amerikaner verkörpern ist eigentlich nicht mehr möglich, ohne dass man auf dem Schoß von GWAR landet. Die Leder-, Odin-, und Death-to-false-metal-Schiene, die Manowar und ihr Kopf DeMaio seit 30 Jahren fahren, ist vor allem deswegen beeindruckend, weil keines der Bandmitglieder je davon abgegengen ist, in jedem Interview, bei jeder Show und auf jedem Album mit dem Brustton der Überzeugung das Manowar-Credo zu verkünden. Mit Erfolg: die Band hat eine Weltkarriere aufgebaut, die sicher nicht in erster Linie an ihren musikalischen Fähigkeiten liegt.
DeMaio hat seinen Platz auf dieser Liste deswegen nicht in erster Linie wegen seiner technischen Fähigkeiten (die so übel nicht sind, wie man neidlos eingestehen muss), sondern weil er ein Showbiz-Profi ist. Jeder Berufsbasser weiß, wie albern manche Gigs, Engagements und Bands sein können. Gute Miene zum Bösen Spiel zu machen gehört zum Geschäft. Kudos an den Mann, der sich seit Jahrzehnten zum Affen macht, um eine Karriere als Basser zu haben.
3) Der Jammer - Mark White
Die Spin Doctors sind ein Two-Hit-Wonder. Außer "Two Princes" und "Little Miss Can't Be Wrong" war nichts, oder? Nun, nicht ganz - die vier Jungs aus New York waren schon lange vor ihrem Hit-Album "Pocket full of Kryptonite" auf Tour, und hatten einen Ruf als ausgesprochene Live-Band. Vor allem die ausgedehnten Jams (die in einer umfangreichen Bootleg-Sammlung belegt sind) machten den großen, funkigen Reiz der Band aus. Mark White war der groovende Bass hinter diesem Phämonen (was man den Hitsingles auch anhört - diese Tracks sind so lange live verbessert worden, bis sie maximale Tanzbarkeit erreicht hatten). Die Karriere der Spin Doctors ist seitdem eher mau verlaufen (aber wer den Sound mag, sollte sich das 2008er Album "Nice talking to me" nicht entgehen lassen), Mark White grooved aber immer noch Top-Ten würdig. Und Mann, kann er Solos:
4) Der Mann im Hintergrund - John Deacon
Queen hatte einen der schillerndsten Frontmeänner der Rockgeschichte, und eine Gitarre, welche die Musik der Band dominierte und so unverkennbar ist wie kaum eine andere. Was bleibt also für den Rest der Band? Eigentlich nur die noble, aber langweilige Aufgabe, eine solide Basis für die Eskapaden der beiden Aushängeschilder Freddy Mercury und Brian May zu bilden. John Deacon und Roger Taylor an den Drums taten genau das - doch in Deacons Fall hätte ein bisschen mehr Schlaglicht nicht geschadet. Deacon war nicht nur ein hervorragender Bassist (seine Riffs sind nicht umsonst so ohrwurm-tauglich, dass selbst Vanilla Ice sie klaute), sondern ein verdammt guter Songwriter. "You're My Best Friend", "Spread Your Wings", "Another One Bites the Dust", "Friends Will Be Friends" und "I Want to Break Free" gehen auf seine Kappe. Andere Musiker wären mit diesem Output an Hits und Klassikern unvergesslich. Deacon aber kennen nur die wenigsten beim Namen - ein typisches Basserschicksal.
5) Der Rocker - Billy Sheehan
Der Eddie Van Halen des Bass, einer der wenigen, die Stevie Vai das Wasser reichen konnten (und deswegen wiederholt mit ihm auf der Bühne standen.) Der Grund, warum Mr. Big so rockten. Erfinder des "Tapping" auf dem Bass (oder überhaupt - die Meinungen gehen auseinander). Fünffacher "Best Rock Bass Player". Komponist von so adrenalinträchtigen Stücken wie "Shy Boy" und "Addicted to that rush". Den Begriff "Shredding" hätte man alleine für diesen Mann erfinden müssen. Man höre und staune:
Noch Fragen? Ich muss erstmal weinen, bevor ich weiterschreibe.
6) Das Genie - Paul McCartney
Wer an Paul denkt, hat nicht in erster Linie das Bild eines Bassisten vor Augen. Das hat Gründe: Paul war in seiner Beatles-Zeit ausgesprochen hübsch, aber vor allem war er viel mehr als nur ein Saitenzupfer: als Hälfte des besten Songwriterduos des 20. Jahrhunderts und Frontman der berühmtesten Band ihrer Zeit war er ein Star. Wenn man sich die musikalischen Leistungen der Beatles ansieht, und Paul McCartney davon die Hälfte anrechnet, dann ist er unbestreitbar ein Genie. Komischerweise wird den Beatles nicht oft nachgesagt, dass sie instrumental brilliant gewesen wären, aber vielleicht liegt gerade darin ein Schlüssel ihres Erfolges: sie kamen nie in die Versuchung, die Geduld ihrer Zuhörer mit überlangen Soli oder sinnlos komplizierten Songstrukturen auf die Probe zu stellen. Ein Geheimnis des Bassspielens ist genau das: nicht protzen, nicht prahlen, niemandem den Rang ablaufen, sondern möglichst perfekt ergänzen, harmonieren, pointieren. McCartney war darin perfekt. Hört euch nur mal die Basslinien auf "Revolver" und "Rubber Soul" an.
7) Der Zyniker - Sgt. Floyd Pepper
Bassisten haben eine einzigartige Sicht auf Dinge, nämlich von hinten. Ganz vorne stolziert meist der Sänger, daneben post der Gitarrist, hinten steht der Bassist und denkt sich seinen Teil. Zum Nachdenken haben Bassisten viel Zeit, denn oft ist ihre Aufgabe nicht sonderlich anspruchsvoll (aber unverzichtbar), und es gilt lange Passagen mit einem simplen Riff und drei Tönen zu überbrücken. Zudem ist der Bassist immer ein bisschen der Außenseiter der Band, und als solcher natürlich in der perfekten Position, die anderen Mitglieder auf die Schippe zu nehmen. Solche Zyniker kennen oft keine Gnade, und Floyd ist keine Ausnahme. "Ich würde mir selber den Müll nicht anhören, den ich so schreibe", gibt er unumwunden zu - und macht im nächsten Atemzug alle anderen genau so runter. Allein Miss Piggy kann ihm karateschlagend Paroli bieten. Floyd exemplifiziert dazu noch die zweite wichtige Aufgabe des Bassisten: den Drummer in die Band einbinden. Eigentlich ist ein guter Bassist nicht mehr und nicht weniger als die Hälfte einer guten Rhytmussection.
8) Der Lyriker - Sting
Noch ein singender Bassist - die Liste ist voll davon. Der ex-Police-Frontman und Weltmusik-Verwurster Sting hat deswegen einen Sonderrang verdient, weil man oft den Eindruck bekommt er wäre in erster Linie Dichter, und nur so nebenbei Bassist. Wer sein Album "Ten Summoners Tales" nennt (Stings bürgerlicher Name ist Sumner) macht kein Geheimnis aus seiner Leidenschaft zum Geschichtenerzählen. Tatsächlich sind seine Texte tiefgründiger als die aller anderen auf dieser Liste. Wer sich die alten "Police"-Sachen anhört, merkt aber schnell, dass der gelernte Lehrer Sting kein verkopfter Akademiker ist (ganz zu schweigen von seinem höchst albernen Auftritt in "Dune". Ernsthaft, wie er da in der Badehose aus der Dusche steigt... Vielleicht ist Sting dem guten Joey DeMaio doch seelenverwandt.
9) Der Artrocker - Geddy Lee
Die meisten Pop/Rock-Bassisten kommen aus einer von zwei Ecken: entweder sie waren mal Gitarristen, die aus Not am Mann zum Bass gegriffen haben, oder sie kommen vom Jazz und wollen etwas populärere Musik machen. Wenn sich beide Strömungen treffen, wie Partikel in einem Teilchenbeschleuniger, dann entsteht manchmal das seltene Artrocker-Basson. Technisch ausgefeilt, in der Harmonielehre geschult, polyrhythmisch begabt und deswegen eigentlich überqualifiziert für nur vier Saiten (daher die 5-, 6-, 7-, oder 8-saitigen Bässe, die man bisweilen sieht). Wenn man so einen Artrocker fragt, wer denn sein großes Vorbild sei, dann nennt er meist Geddy Lee. Mit gutem Grund. Als Multiinstrumentalist, Sänger und Arrangeur der Kult-Band ist er alles, was sich picklige Teenager zu sein wünschen, wenn sie auf ihrer ersten Sperrholz-Strat Tappingsolos üben. Als einer der wenigen Musiker kann sich Lee deshalb als Teil des Nerd&Geek-Kosmos bezeichnen, nicht zuletzt auch wegen der SciFi- und Fantasy-lastigen Texte vor allem der früheren Alben. Ach, what the Hey, schaut es euch selber ein.
10) Der Veterane - Lemmy Kilmister
Kaum eine Band hat über 40 Jahre Bandgeschichte so wenig Tempo eingebüßt wie Motörhead, und das liegt zum großen Teil an Frontman und Gründungsmitglied Lemmy. Die meisten Musikjournalisten werden zustimmen, dass er technisch nicht der beste Bassist ist (er war Lehrmeister von Sid Vicious!), dass seine Vocals am besten mit "einzigartig" zu beschreiben sind, aber keinesfalls mit "kunstvoll", und dass die Musik, die er macht, nur eine geringfügig größere Weiterentwicklung durchlaufen hat als die von AC/DC. Das alles ist aber egal. Lemmy verkörpert den Rock'n'Roll in seiner ganzen hässlichen Rauheit perfekt, und das ist der Grund, warum er für jeden Rockmusiker als Vorbild dienen muss. Es ist vielleicht eher ein Zufall, dass er Bass spielt. Aber vielleicht ist es auch logisch: Gitarristen brennen aus (siehe Eddie Van Halen), Schlagzeuger werden alt, Sänger gehen kaputt (Der gesamte 27 Club). Bassisten halten ewig.
*richtig - Gründungsmitglied von AC/DC. Millionen verkaufter Platten, Tausende Gigs überall auf der Welt, und mutig genug zuzugeben, dass er "in jedem Song eigentlich das gleiche spielt." Wir covern diverse AC/DC-Songs, und müssen ihm Recht geben.
Bild: Lemmy von Capital M
3) Der Jammer - Mark White
Die Spin Doctors sind ein Two-Hit-Wonder. Außer "Two Princes" und "Little Miss Can't Be Wrong" war nichts, oder? Nun, nicht ganz - die vier Jungs aus New York waren schon lange vor ihrem Hit-Album "Pocket full of Kryptonite" auf Tour, und hatten einen Ruf als ausgesprochene Live-Band. Vor allem die ausgedehnten Jams (die in einer umfangreichen Bootleg-Sammlung belegt sind) machten den großen, funkigen Reiz der Band aus. Mark White war der groovende Bass hinter diesem Phämonen (was man den Hitsingles auch anhört - diese Tracks sind so lange live verbessert worden, bis sie maximale Tanzbarkeit erreicht hatten). Die Karriere der Spin Doctors ist seitdem eher mau verlaufen (aber wer den Sound mag, sollte sich das 2008er Album "Nice talking to me" nicht entgehen lassen), Mark White grooved aber immer noch Top-Ten würdig. Und Mann, kann er Solos:
4) Der Mann im Hintergrund - John Deacon
Queen hatte einen der schillerndsten Frontmeänner der Rockgeschichte, und eine Gitarre, welche die Musik der Band dominierte und so unverkennbar ist wie kaum eine andere. Was bleibt also für den Rest der Band? Eigentlich nur die noble, aber langweilige Aufgabe, eine solide Basis für die Eskapaden der beiden Aushängeschilder Freddy Mercury und Brian May zu bilden. John Deacon und Roger Taylor an den Drums taten genau das - doch in Deacons Fall hätte ein bisschen mehr Schlaglicht nicht geschadet. Deacon war nicht nur ein hervorragender Bassist (seine Riffs sind nicht umsonst so ohrwurm-tauglich, dass selbst Vanilla Ice sie klaute), sondern ein verdammt guter Songwriter. "You're My Best Friend", "Spread Your Wings", "Another One Bites the Dust", "Friends Will Be Friends" und "I Want to Break Free" gehen auf seine Kappe. Andere Musiker wären mit diesem Output an Hits und Klassikern unvergesslich. Deacon aber kennen nur die wenigsten beim Namen - ein typisches Basserschicksal.
5) Der Rocker - Billy Sheehan
Der Eddie Van Halen des Bass, einer der wenigen, die Stevie Vai das Wasser reichen konnten (und deswegen wiederholt mit ihm auf der Bühne standen.) Der Grund, warum Mr. Big so rockten. Erfinder des "Tapping" auf dem Bass (oder überhaupt - die Meinungen gehen auseinander). Fünffacher "Best Rock Bass Player". Komponist von so adrenalinträchtigen Stücken wie "Shy Boy" und "Addicted to that rush". Den Begriff "Shredding" hätte man alleine für diesen Mann erfinden müssen. Man höre und staune:
Noch Fragen? Ich muss erstmal weinen, bevor ich weiterschreibe.
6) Das Genie - Paul McCartney
Wer an Paul denkt, hat nicht in erster Linie das Bild eines Bassisten vor Augen. Das hat Gründe: Paul war in seiner Beatles-Zeit ausgesprochen hübsch, aber vor allem war er viel mehr als nur ein Saitenzupfer: als Hälfte des besten Songwriterduos des 20. Jahrhunderts und Frontman der berühmtesten Band ihrer Zeit war er ein Star. Wenn man sich die musikalischen Leistungen der Beatles ansieht, und Paul McCartney davon die Hälfte anrechnet, dann ist er unbestreitbar ein Genie. Komischerweise wird den Beatles nicht oft nachgesagt, dass sie instrumental brilliant gewesen wären, aber vielleicht liegt gerade darin ein Schlüssel ihres Erfolges: sie kamen nie in die Versuchung, die Geduld ihrer Zuhörer mit überlangen Soli oder sinnlos komplizierten Songstrukturen auf die Probe zu stellen. Ein Geheimnis des Bassspielens ist genau das: nicht protzen, nicht prahlen, niemandem den Rang ablaufen, sondern möglichst perfekt ergänzen, harmonieren, pointieren. McCartney war darin perfekt. Hört euch nur mal die Basslinien auf "Revolver" und "Rubber Soul" an.
7) Der Zyniker - Sgt. Floyd Pepper
Bassisten haben eine einzigartige Sicht auf Dinge, nämlich von hinten. Ganz vorne stolziert meist der Sänger, daneben post der Gitarrist, hinten steht der Bassist und denkt sich seinen Teil. Zum Nachdenken haben Bassisten viel Zeit, denn oft ist ihre Aufgabe nicht sonderlich anspruchsvoll (aber unverzichtbar), und es gilt lange Passagen mit einem simplen Riff und drei Tönen zu überbrücken. Zudem ist der Bassist immer ein bisschen der Außenseiter der Band, und als solcher natürlich in der perfekten Position, die anderen Mitglieder auf die Schippe zu nehmen. Solche Zyniker kennen oft keine Gnade, und Floyd ist keine Ausnahme. "Ich würde mir selber den Müll nicht anhören, den ich so schreibe", gibt er unumwunden zu - und macht im nächsten Atemzug alle anderen genau so runter. Allein Miss Piggy kann ihm karateschlagend Paroli bieten. Floyd exemplifiziert dazu noch die zweite wichtige Aufgabe des Bassisten: den Drummer in die Band einbinden. Eigentlich ist ein guter Bassist nicht mehr und nicht weniger als die Hälfte einer guten Rhytmussection.
8) Der Lyriker - Sting
Noch ein singender Bassist - die Liste ist voll davon. Der ex-Police-Frontman und Weltmusik-Verwurster Sting hat deswegen einen Sonderrang verdient, weil man oft den Eindruck bekommt er wäre in erster Linie Dichter, und nur so nebenbei Bassist. Wer sein Album "Ten Summoners Tales" nennt (Stings bürgerlicher Name ist Sumner) macht kein Geheimnis aus seiner Leidenschaft zum Geschichtenerzählen. Tatsächlich sind seine Texte tiefgründiger als die aller anderen auf dieser Liste. Wer sich die alten "Police"-Sachen anhört, merkt aber schnell, dass der gelernte Lehrer Sting kein verkopfter Akademiker ist (ganz zu schweigen von seinem höchst albernen Auftritt in "Dune". Ernsthaft, wie er da in der Badehose aus der Dusche steigt... Vielleicht ist Sting dem guten Joey DeMaio doch seelenverwandt.
9) Der Artrocker - Geddy Lee
Die meisten Pop/Rock-Bassisten kommen aus einer von zwei Ecken: entweder sie waren mal Gitarristen, die aus Not am Mann zum Bass gegriffen haben, oder sie kommen vom Jazz und wollen etwas populärere Musik machen. Wenn sich beide Strömungen treffen, wie Partikel in einem Teilchenbeschleuniger, dann entsteht manchmal das seltene Artrocker-Basson. Technisch ausgefeilt, in der Harmonielehre geschult, polyrhythmisch begabt und deswegen eigentlich überqualifiziert für nur vier Saiten (daher die 5-, 6-, 7-, oder 8-saitigen Bässe, die man bisweilen sieht). Wenn man so einen Artrocker fragt, wer denn sein großes Vorbild sei, dann nennt er meist Geddy Lee. Mit gutem Grund. Als Multiinstrumentalist, Sänger und Arrangeur der Kult-Band ist er alles, was sich picklige Teenager zu sein wünschen, wenn sie auf ihrer ersten Sperrholz-Strat Tappingsolos üben. Als einer der wenigen Musiker kann sich Lee deshalb als Teil des Nerd&Geek-Kosmos bezeichnen, nicht zuletzt auch wegen der SciFi- und Fantasy-lastigen Texte vor allem der früheren Alben. Ach, what the Hey, schaut es euch selber ein.
10) Der Veterane - Lemmy Kilmister
Kaum eine Band hat über 40 Jahre Bandgeschichte so wenig Tempo eingebüßt wie Motörhead, und das liegt zum großen Teil an Frontman und Gründungsmitglied Lemmy. Die meisten Musikjournalisten werden zustimmen, dass er technisch nicht der beste Bassist ist (er war Lehrmeister von Sid Vicious!), dass seine Vocals am besten mit "einzigartig" zu beschreiben sind, aber keinesfalls mit "kunstvoll", und dass die Musik, die er macht, nur eine geringfügig größere Weiterentwicklung durchlaufen hat als die von AC/DC. Das alles ist aber egal. Lemmy verkörpert den Rock'n'Roll in seiner ganzen hässlichen Rauheit perfekt, und das ist der Grund, warum er für jeden Rockmusiker als Vorbild dienen muss. Es ist vielleicht eher ein Zufall, dass er Bass spielt. Aber vielleicht ist es auch logisch: Gitarristen brennen aus (siehe Eddie Van Halen), Schlagzeuger werden alt, Sänger gehen kaputt (Der gesamte 27 Club). Bassisten halten ewig.
*richtig - Gründungsmitglied von AC/DC. Millionen verkaufter Platten, Tausende Gigs überall auf der Welt, und mutig genug zuzugeben, dass er "in jedem Song eigentlich das gleiche spielt." Wir covern diverse AC/DC-Songs, und müssen ihm Recht geben.
Bild: Lemmy von Capital M
5) Der Rocker - Billy Sheehan
Der Eddie Van Halen des Bass, einer der wenigen, die Stevie Vai das Wasser reichen konnten (und deswegen wiederholt mit ihm auf der Bühne standen.) Der Grund, warum Mr. Big so rockten. Erfinder des "Tapping" auf dem Bass (oder überhaupt - die Meinungen gehen auseinander). Fünffacher "Best Rock Bass Player". Komponist von so adrenalinträchtigen Stücken wie "Shy Boy" und "Addicted to that rush". Den Begriff "Shredding" hätte man alleine für diesen Mann erfinden müssen. Man höre und staune:
Noch Fragen? Ich muss erstmal weinen, bevor ich weiterschreibe.
6) Das Genie - Paul McCartney
Wer an Paul denkt, hat nicht in erster Linie das Bild eines Bassisten vor Augen. Das hat Gründe: Paul war in seiner Beatles-Zeit ausgesprochen hübsch, aber vor allem war er viel mehr als nur ein Saitenzupfer: als Hälfte des besten Songwriterduos des 20. Jahrhunderts und Frontman der berühmtesten Band ihrer Zeit war er ein Star. Wenn man sich die musikalischen Leistungen der Beatles ansieht, und Paul McCartney davon die Hälfte anrechnet, dann ist er unbestreitbar ein Genie. Komischerweise wird den Beatles nicht oft nachgesagt, dass sie instrumental brilliant gewesen wären, aber vielleicht liegt gerade darin ein Schlüssel ihres Erfolges: sie kamen nie in die Versuchung, die Geduld ihrer Zuhörer mit überlangen Soli oder sinnlos komplizierten Songstrukturen auf die Probe zu stellen. Ein Geheimnis des Bassspielens ist genau das: nicht protzen, nicht prahlen, niemandem den Rang ablaufen, sondern möglichst perfekt ergänzen, harmonieren, pointieren. McCartney war darin perfekt. Hört euch nur mal die Basslinien auf "Revolver" und "Rubber Soul" an.
7) Der Zyniker - Sgt. Floyd Pepper
Bassisten haben eine einzigartige Sicht auf Dinge, nämlich von hinten. Ganz vorne stolziert meist der Sänger, daneben post der Gitarrist, hinten steht der Bassist und denkt sich seinen Teil. Zum Nachdenken haben Bassisten viel Zeit, denn oft ist ihre Aufgabe nicht sonderlich anspruchsvoll (aber unverzichtbar), und es gilt lange Passagen mit einem simplen Riff und drei Tönen zu überbrücken. Zudem ist der Bassist immer ein bisschen der Außenseiter der Band, und als solcher natürlich in der perfekten Position, die anderen Mitglieder auf die Schippe zu nehmen. Solche Zyniker kennen oft keine Gnade, und Floyd ist keine Ausnahme. "Ich würde mir selber den Müll nicht anhören, den ich so schreibe", gibt er unumwunden zu - und macht im nächsten Atemzug alle anderen genau so runter. Allein Miss Piggy kann ihm karateschlagend Paroli bieten. Floyd exemplifiziert dazu noch die zweite wichtige Aufgabe des Bassisten: den Drummer in die Band einbinden. Eigentlich ist ein guter Bassist nicht mehr und nicht weniger als die Hälfte einer guten Rhytmussection.
8) Der Lyriker - Sting
Noch ein singender Bassist - die Liste ist voll davon. Der ex-Police-Frontman und Weltmusik-Verwurster Sting hat deswegen einen Sonderrang verdient, weil man oft den Eindruck bekommt er wäre in erster Linie Dichter, und nur so nebenbei Bassist. Wer sein Album "Ten Summoners Tales" nennt (Stings bürgerlicher Name ist Sumner) macht kein Geheimnis aus seiner Leidenschaft zum Geschichtenerzählen. Tatsächlich sind seine Texte tiefgründiger als die aller anderen auf dieser Liste. Wer sich die alten "Police"-Sachen anhört, merkt aber schnell, dass der gelernte Lehrer Sting kein verkopfter Akademiker ist (ganz zu schweigen von seinem höchst albernen Auftritt in "Dune". Ernsthaft, wie er da in der Badehose aus der Dusche steigt... Vielleicht ist Sting dem guten Joey DeMaio doch seelenverwandt.
9) Der Artrocker - Geddy Lee
Die meisten Pop/Rock-Bassisten kommen aus einer von zwei Ecken: entweder sie waren mal Gitarristen, die aus Not am Mann zum Bass gegriffen haben, oder sie kommen vom Jazz und wollen etwas populärere Musik machen. Wenn sich beide Strömungen treffen, wie Partikel in einem Teilchenbeschleuniger, dann entsteht manchmal das seltene Artrocker-Basson. Technisch ausgefeilt, in der Harmonielehre geschult, polyrhythmisch begabt und deswegen eigentlich überqualifiziert für nur vier Saiten (daher die 5-, 6-, 7-, oder 8-saitigen Bässe, die man bisweilen sieht). Wenn man so einen Artrocker fragt, wer denn sein großes Vorbild sei, dann nennt er meist Geddy Lee. Mit gutem Grund. Als Multiinstrumentalist, Sänger und Arrangeur der Kult-Band ist er alles, was sich picklige Teenager zu sein wünschen, wenn sie auf ihrer ersten Sperrholz-Strat Tappingsolos üben. Als einer der wenigen Musiker kann sich Lee deshalb als Teil des Nerd&Geek-Kosmos bezeichnen, nicht zuletzt auch wegen der SciFi- und Fantasy-lastigen Texte vor allem der früheren Alben. Ach, what the Hey, schaut es euch selber ein.
10) Der Veterane - Lemmy Kilmister
Kaum eine Band hat über 40 Jahre Bandgeschichte so wenig Tempo eingebüßt wie Motörhead, und das liegt zum großen Teil an Frontman und Gründungsmitglied Lemmy. Die meisten Musikjournalisten werden zustimmen, dass er technisch nicht der beste Bassist ist (er war Lehrmeister von Sid Vicious!), dass seine Vocals am besten mit "einzigartig" zu beschreiben sind, aber keinesfalls mit "kunstvoll", und dass die Musik, die er macht, nur eine geringfügig größere Weiterentwicklung durchlaufen hat als die von AC/DC. Das alles ist aber egal. Lemmy verkörpert den Rock'n'Roll in seiner ganzen hässlichen Rauheit perfekt, und das ist der Grund, warum er für jeden Rockmusiker als Vorbild dienen muss. Es ist vielleicht eher ein Zufall, dass er Bass spielt. Aber vielleicht ist es auch logisch: Gitarristen brennen aus (siehe Eddie Van Halen), Schlagzeuger werden alt, Sänger gehen kaputt (Der gesamte 27 Club). Bassisten halten ewig.
*richtig - Gründungsmitglied von AC/DC. Millionen verkaufter Platten, Tausende Gigs überall auf der Welt, und mutig genug zuzugeben, dass er "in jedem Song eigentlich das gleiche spielt." Wir covern diverse AC/DC-Songs, und müssen ihm Recht geben.
Bild: Lemmy von Capital M
7) Der Zyniker - Sgt. Floyd Pepper
Bassisten haben eine einzigartige Sicht auf Dinge, nämlich von hinten. Ganz vorne stolziert meist der Sänger, daneben post der Gitarrist, hinten steht der Bassist und denkt sich seinen Teil. Zum Nachdenken haben Bassisten viel Zeit, denn oft ist ihre Aufgabe nicht sonderlich anspruchsvoll (aber unverzichtbar), und es gilt lange Passagen mit einem simplen Riff und drei Tönen zu überbrücken. Zudem ist der Bassist immer ein bisschen der Außenseiter der Band, und als solcher natürlich in der perfekten Position, die anderen Mitglieder auf die Schippe zu nehmen. Solche Zyniker kennen oft keine Gnade, und Floyd ist keine Ausnahme. "Ich würde mir selber den Müll nicht anhören, den ich so schreibe", gibt er unumwunden zu - und macht im nächsten Atemzug alle anderen genau so runter. Allein Miss Piggy kann ihm karateschlagend Paroli bieten. Floyd exemplifiziert dazu noch die zweite wichtige Aufgabe des Bassisten: den Drummer in die Band einbinden. Eigentlich ist ein guter Bassist nicht mehr und nicht weniger als die Hälfte einer guten Rhytmussection.
8) Der Lyriker - Sting
Noch ein singender Bassist - die Liste ist voll davon. Der ex-Police-Frontman und Weltmusik-Verwurster Sting hat deswegen einen Sonderrang verdient, weil man oft den Eindruck bekommt er wäre in erster Linie Dichter, und nur so nebenbei Bassist. Wer sein Album "Ten Summoners Tales" nennt (Stings bürgerlicher Name ist Sumner) macht kein Geheimnis aus seiner Leidenschaft zum Geschichtenerzählen. Tatsächlich sind seine Texte tiefgründiger als die aller anderen auf dieser Liste. Wer sich die alten "Police"-Sachen anhört, merkt aber schnell, dass der gelernte Lehrer Sting kein verkopfter Akademiker ist (ganz zu schweigen von seinem höchst albernen Auftritt in "Dune". Ernsthaft, wie er da in der Badehose aus der Dusche steigt... Vielleicht ist Sting dem guten Joey DeMaio doch seelenverwandt.
9) Der Artrocker - Geddy Lee
Die meisten Pop/Rock-Bassisten kommen aus einer von zwei Ecken: entweder sie waren mal Gitarristen, die aus Not am Mann zum Bass gegriffen haben, oder sie kommen vom Jazz und wollen etwas populärere Musik machen. Wenn sich beide Strömungen treffen, wie Partikel in einem Teilchenbeschleuniger, dann entsteht manchmal das seltene Artrocker-Basson. Technisch ausgefeilt, in der Harmonielehre geschult, polyrhythmisch begabt und deswegen eigentlich überqualifiziert für nur vier Saiten (daher die 5-, 6-, 7-, oder 8-saitigen Bässe, die man bisweilen sieht). Wenn man so einen Artrocker fragt, wer denn sein großes Vorbild sei, dann nennt er meist Geddy Lee. Mit gutem Grund. Als Multiinstrumentalist, Sänger und Arrangeur der Kult-Band ist er alles, was sich picklige Teenager zu sein wünschen, wenn sie auf ihrer ersten Sperrholz-Strat Tappingsolos üben. Als einer der wenigen Musiker kann sich Lee deshalb als Teil des Nerd&Geek-Kosmos bezeichnen, nicht zuletzt auch wegen der SciFi- und Fantasy-lastigen Texte vor allem der früheren Alben. Ach, what the Hey, schaut es euch selber ein.
10) Der Veterane - Lemmy Kilmister
Kaum eine Band hat über 40 Jahre Bandgeschichte so wenig Tempo eingebüßt wie Motörhead, und das liegt zum großen Teil an Frontman und Gründungsmitglied Lemmy. Die meisten Musikjournalisten werden zustimmen, dass er technisch nicht der beste Bassist ist (er war Lehrmeister von Sid Vicious!), dass seine Vocals am besten mit "einzigartig" zu beschreiben sind, aber keinesfalls mit "kunstvoll", und dass die Musik, die er macht, nur eine geringfügig größere Weiterentwicklung durchlaufen hat als die von AC/DC. Das alles ist aber egal. Lemmy verkörpert den Rock'n'Roll in seiner ganzen hässlichen Rauheit perfekt, und das ist der Grund, warum er für jeden Rockmusiker als Vorbild dienen muss. Es ist vielleicht eher ein Zufall, dass er Bass spielt. Aber vielleicht ist es auch logisch: Gitarristen brennen aus (siehe Eddie Van Halen), Schlagzeuger werden alt, Sänger gehen kaputt (Der gesamte 27 Club). Bassisten halten ewig.
*richtig - Gründungsmitglied von AC/DC. Millionen verkaufter Platten, Tausende Gigs überall auf der Welt, und mutig genug zuzugeben, dass er "in jedem Song eigentlich das gleiche spielt." Wir covern diverse AC/DC-Songs, und müssen ihm Recht geben.
Bild: Lemmy von Capital M
9) Der Artrocker - Geddy Lee
Die meisten Pop/Rock-Bassisten kommen aus einer von zwei Ecken: entweder sie waren mal Gitarristen, die aus Not am Mann zum Bass gegriffen haben, oder sie kommen vom Jazz und wollen etwas populärere Musik machen. Wenn sich beide Strömungen treffen, wie Partikel in einem Teilchenbeschleuniger, dann entsteht manchmal das seltene Artrocker-Basson. Technisch ausgefeilt, in der Harmonielehre geschult, polyrhythmisch begabt und deswegen eigentlich überqualifiziert für nur vier Saiten (daher die 5-, 6-, 7-, oder 8-saitigen Bässe, die man bisweilen sieht). Wenn man so einen Artrocker fragt, wer denn sein großes Vorbild sei, dann nennt er meist Geddy Lee. Mit gutem Grund. Als Multiinstrumentalist, Sänger und Arrangeur der Kult-Band ist er alles, was sich picklige Teenager zu sein wünschen, wenn sie auf ihrer ersten Sperrholz-Strat Tappingsolos üben. Als einer der wenigen Musiker kann sich Lee deshalb als Teil des Nerd&Geek-Kosmos bezeichnen, nicht zuletzt auch wegen der SciFi- und Fantasy-lastigen Texte vor allem der früheren Alben. Ach, what the Hey, schaut es euch selber ein.
John Mc Vie von Fleetwood Mac ist für mich auch einer der Besten Bassisten aller Zeiten
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